Medizin im Ausland studieren:

Vorteile, Chancen, Konditionen

Intensiv aufs Abitur vorbereitet, Medizinertest mit Erfolg absolviert, aber trotzdem auf den begehrten Studienplatz in Medizin warten: Ist der NC unerreichbar, könnte der Plan B Medizinstudium im Ausland heißen. Warum kann das eine gute Entscheidung sein, wo liegen die Vorteile? Und was müssen Studienbewerber dabei beachten?


Warum Medizin im Ausland studieren?

Allerlei Wissenswertes übers Medizinstudium
Bild von jesse orrico
Quelle: unplash.com

Wertvolle Erfahrungen sammeln, von kulturellem Austausch profitieren - für ein Medizinstudium im Ausland sprechen noch weitere zahlreiche Gründe. Wie der, die eigene Sprachkompetenz auszubauen: Üblicherweise werden Seminare
und Vorlesungen in englischer Sprache oder - wie in Rumänien - teilweise auf Französisch gehalten. Gut vorbereitet ist schon halb bestanden - fachkompetente Unterrichtsmaterialien wie sie zahlreiche Verlage anbieten können dabei unterstützen!

Sprachzertifikate von mindestens B1 in Englisch oder Französisch sowie geforderte Sprachtests können über Universität oder TOEFL absolviert werden. Der sogenann-
te Test (T) of(O) English(E) as a Foreign(F) Language(L) ist übrigens ein standardi-
sierter Sprachtest, in dem die Kenntnis der englischen Sprache eines Mutter-
sprachlers überprüft wird. Im englischsprachigen Raum, insbesondere in den
USA, wird TOEFL als Zulassungsvoraussetzung von verschiedenen Universitäten anerkannt. In der Regel erwarten Universitäten und Hochschulen eine TOEFL-Gesamtpunktzahl zwischen 85 und 95 Punkten, was einem Englischniveau B2 entspricht und in der Regel auch ausreicht, um in einem englischsprachigen
Umfeld zu studieren oder zu arbeiten. An manchen Universitäten genügt aber auch schon eine Punktzahl von 80 (von insgesamt 120 Punkten).

Sie möchten sich noch sicherer im Zielland bewegen? Dann wäre es ratsam, auch die oft angebotenen begleitenden Sprachkurse in den ersten Semestern an der Uni zu besuchen, um die Basics der Landessprache zu lernen.


Zum Medizinstudium nach Rumänien? Das spricht dafür
In Rumänien liegt die Entscheidungshoheit über den Fachbereich Medizin bei jeder einzelnen Fakultät. Medizin kann an sechs Universitäten in Rumänien studiert werden. Einige pflegen Kooperationen mit deutschen Universitäten - wie die George Emil Palade University of Medicine, Pharmacy, Science and Technology of Târgu Mures mit der Uni Hamburg. Wie viele Studienplätze gibt es? Die Victor Babes Universität in Timisoara beispielsweise bietet 85 Studienplätze in Humanmedizin; auch Zahnmedizin und Pharmazie sind dort möglich. Je nach Universität unterscheiden sich Fristen, Zulassungsvorgaben, aber auch die Höhe der Studiengebühren.

Es ist auch möglich sich direkt bei der Wunschuni in Rumänien zu bewerben, denn Hürden wie einen Numerus Clausus (NC) gibt es nicht. Die Grundstudium-Inhalte sind deutschen Standards vergleichbar, so dass das Medizinstudium danach auch nahtlos in Deutschland fortgesetzt werden kann. Das praktische Jahr erfolgt in Kleingruppen
in medizinischen Einrichtungen.

Was besonders Rumänien als Studienort attraktiv macht, das sind seine moderaten Studiengebühren, die derzeit zwischen etwa 4.000 bis 6.000 Euro liegen (Stand 2024) - nicht pro Semester, sondern pro Jahr. Erfreulich niedrig sind übrigens auch die dortigen Lebenshaltungskosten im Vergleich, so dass es sich durchaus finanziell lohnen könnte, ein Medizinstudium in Rumänien in Erwägung zu ziehen.


Medizinstudium im Ausland - wie packe ich's an?
Wohin zum Medizinstudium im Ausland? Das hängt von den jeweiligen persönlichen Prioritäten ab: Vielleicht muss es für Sie das beste Renommee vom Besten sein. Für andere genießen Land und Leute - oder ein besonders praxisnahes Studium wie in Frankreich Priorität.

Für viele Studenbewerber gibt auch das Gesundheitssystem den Ausschlag - inklusive familiengerechtem Klinikalltag wie in Schweden oder kostenloser medizinischer Grundversorgung wie in England. Doch wann ist der beste Zeitpunkt? Im allgemeinen ganz zu Anfang oder direkt vor dem Studienabschluss: Wählen Sie ein Semester mit geringerer Prüfungslast. Auch, Faktoren wie Hurricane-Saison oder Regenzeit im Wunschland zu umschiffen, kann eine Rolle spielen. Immer gilt: Perfekte Vorbereitung beginnt mit zwölf bis 18 Monaten Vorlaufzeit mit Planung und Organisation.
Dazu zählen u. a.

  • Bewerbung um den Studienplatz
  • Beschaffung der Dokumente
  • Organisation von Anreise und Unterkunft

Beratung gesucht? In den meisten Studiendekanaten gibt es Ansprechpartner für internationale Angelegenheiten - und viele Fakultäten haben längst ein Netzwerk aus Partneruniversitäten geknüpft.


An ausländischer Uni bewerben - so geht's
Ein Medizinstudium im Ausland eröffnet all denen Perspektiven und Chancen, die mit ihrer individuellen Bewerbung überzeugen.

Rund ums Medizinstudium
(Quelle: unplash.com),  Bild von Bermix Studio

Kaum eine Zulassung zum Medizinstudium ohne Aufnahmeprüfung! Doch keine Angst, das Leistungsniveau entspricht nicht überall TMS oder MedAT. Wer sich bei mehreren Unis im Ausland bewirbt, sollte einen Lernplan aufstellen - und einige Wochen Lernzeit für jede Uni einplanen.

Welche Bewerbungsunterlagen es ggf. braucht bzw. welche einen guten Eindruck machen, illustriert
das Beispiel Rumänien:

  • englisches bzw. französisches Sprachzertifikat
  • Empfehlungsschreiben
  • Beleg Aufnahmetest
  • gute Abi-Punktzahlen in Biologie oder Chemie
  • Nachweis Praktika im Gesundheitswesen, z. B. als Rettungssanitäter
  • Ausbildung und Studienabschlüsse anderer Fächer

Gewusst? In einigen Ländern genügt das Fachabitur, um Medizin zu studieren. Aber auch ohne NC kann der Numerus Clausus eine Rolle spielen: An der rumänischen Universität Cluj sollte der NC nicht schlechter als 2,5 sein.


Auslandsstudium Medizin: Abschluss europaweit anerkannt
Das Curriculum ist dem deutschen Lehrplan vergleichbar, die Regelstudienzeit im Medizinstudium beträgt ebenfalls sechs Jahre. Dank EU-Berufsanerkennungsrichtlinie ist es kein Problem, die Approbation in Deutschland zu beantragen. Äquivalenzbescheinigung und Leistungsnachweise ebnen den Weg für den Wechsel an eine deutsche Universität nach dem Grundstudium. Und auch im europäischen Ausland wird das Praktische Jahr (PJ) auf Klinik-Stationen absolviert. Beachten Sie: Wer im Ausland im Krankenhaus arbeitet, muss sich nicht nur rechtzeitig um Auslandskrankenversicherung und Reiseschutzimpfungen kümmern, sondern auch bestimmte Impfungen und ärztliche Atteste vorlegen - wie z. B. den Mendel-Mantoux-Test, um TBC bei Ihnen aushuschließen. Der Hartmannbund greift Studierenden bei den Kosten der Berufshaftpflicht unter die Arme.


Es gibt ein Leben neben der Uni!
Internationale Studentenstädte sind oft landschaftlich reizvoll gelegen, aber auch kulturell lebendig. Auf Konzerte oder in die Oper gehen, eines der historischen Badehäuser besuchen, in einem der vielen Parks und Gärten entspannen - auch das Leben neben der Uni bereichert! Lassen Sie den Tag in Cafés und Bars ausklingen, gemeinsam mit den neuen Kommilitonen. Aber kann ich mir das leisten - auch ohne Hilfe meiner Eltern? Zugegeben, auf wenigstens sechs Jahre sollten Sie alle Kosten decken können. Zum Glück sind diese in vielen EU-Ländern durchaus bezahlbar. Bei den Lebenshaltungskosten von Miete über Lebensmittel bis Mobilität hat das günstige Rumänien EU-weit die Nase vorn - und seine Universität Oradea die geringsten Gebühren pro Semester. Neben Stipendien hilft auch Auslands-Bafög, Kosten für Anreise, Leben, Wohnen und Studiengebühren abzufedern. Teilnehmer am
Erasmus+-Programm, die im europäischen Ausland Medizin studieren, zahlen gar keine Studiengebühren.


Fazit: Traum vom Medizinstudium im Ausland? Realisierbar
Auf zu neuen Ufern! Vieles spricht für ein Medizinstudium im Ausland: Studienabschlüsse von EU-Ländern sind in Deutschland anerkannt, die Kosten trotz Studiengebühren mit einem Studium in Deutschland vergleichbar. Besonders attraktiv ist die Tatsache, dass Bewerber auch mit Abiturnoten, die schlechter als 1,0 sind, Chancen auf einen Medizin-Studienplatz haben. Wer sich einschreibt, kann sich über moderate Studienkosten freuen - zumindest verglichen mit Großbritannien oder den USA. Weiteres Plus:

Medizin studieren im Ausland erweitert Sprachkompetenz und interkulturellen Horizont. Beste Bedingungen also - für deutsche Haus- und Fachärzte von morgen!


Hinweis:
Dies ist ein Artikel des Gastautors Sebastian B. für das Schul- und Studienportal, der
vom Schul- und Studienportal noch mit ein paar weiteren Informationen zu TOEFL ergänzt
wurde. Für den Inhalt des Artikels in seiner ursprünglichen Fassung ist ausschließlich der
Autor verantwortlich. Ein herzliches Dankeschön an den Gastautor.

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